Texte zur Wallfahrt 2013 − "Wer Gott folgt, riskiert seine Träume"
Impulse zum Rosenkranz
Die freudenreichen Geheimnisse
1. Gesätz: ...den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast
Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: wenn wir offen und vorurteilslos auf unsere Mitmenschen zugehen und unsere Umwelt in freudiger Erwartung auf uns wirken lassen.
2. Gesätz: ...den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast
Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: wenn wir glückliche Augenblicke mit unserer Familie, Freunden, Nachbarn, Kollegen oder einem unbekannten Gegenüber teilen und ihn unsere Freude spüren lassen.
3. Gesätz: ...den du o Jungfrau geboren hast
Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: wenn wir die Gelegenheit bekommen, unsere Umgebung neu wahrzunehmen, vielleicht sogar mitzugestalten oder nach einem Streit einen Neuanfang zu wagen.
4. Gesätz: ...den du o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast
Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: wenn wir uns von ganzem Herzen für einen Mitmenschen einsetzen, mit Begeisterung und Leidenschaft Aufgaben und Herausforderungen in Angriff nehmen und diese gemeinsam zu einem glücklichen Ende bringen.
5. Gesätz: ... den du o Jungfrau im Tempel wiedergefunden hast
Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: wenn wir nach einer schwierigen Situation Erleichterung in uns aufsteigen merken, spüren, wie uns der sprichwörtliche Stein vom Herzen fällt und sich auf unserem Gesicht und auf den Gesichtern unserer Mitmenschen, die ebenfalls von der Situation betroffen waren, ein erleichtertes Lächeln ausbreitet.
Die schmerzhaften Geheimnisse
1. Gesätz: ... der für uns Blut geschwitzt hat
Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: wenn Angst uns den Atem zu nehmen droht und wir einen Rettungsanker suchen, dann können wir uns auf Gottes Zusage seiner Liebe verlassen: "Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand" (Kor 13,7)
2. Gesätz: ... der für uns gegeißelt worden ist
Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: wenn Krankheit und Schmerzen unseren Alltag beeinflussen/beeinträchtigen, dann können wir uns an Gottes Liebe festhalten: "Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf." (Kor 13,4)
3. Gesätz: ... der für uns mit Dornen gekrönt worden ist
Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: wenn Hohn, Spott oder Mobbing das Aufstehen morgens zur Qual werden lassen, das Verlassen der eigenen vier Wände zur täglichen Herausforderung, dann kann Gottes Liebe zu Trost und Halt werden: "Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit." (Kor 13,6)
4. Gesätz: ... der für uns das schwere Kreuz getragen hat
Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: wenn unsere Hilfsbereitschaft zur Herausforderung wird, weil es uns schwerfällt, das Nötige zu tun oder überhaupt erst zu erkennen, dann können wir uns an Gottes Liebe orientieren: "Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach."(Kor 13,5)
5. Gesätz: ... der für uns gekreuzigt worden ist
Wer Gott folgt, riskiert seine Träume: wenn Hoffnungslosigkeit und scheinbare Endgültigkeit uns betäuben und wir keinen Ausweg mehr sehen, dann ist Gottes Liebe ein Weg aus dem Dunkel ins Licht: "Die Liebe hört niemals auf." (Kor 13,8)
Gottesdienst
Eingangslied: Vertraut auf den Herrn für immer (vgl. Liedzettel)
Kyrie : Text mit Zwischenruf GL Muc 925,6
Herr Jesus Christus, du bist Gottes Wort, dass uns den Vater erkennen lässt
Kyrie eleison...
Du öffnest unsere Herzen für Gottes Wort
Christe eleison...
Du gibst uns die Kraft, Gottes Willen zu tun und dir zu folgen.
Kyrie eleison...
Gloria: GL Muc 928 "Gloria, Ehre sei Gott und Friede den Menschen seiner Gnade"
Tagesgebet:
Lesung: (Buch der Weisheit 9,13-19)
Zwischengesang: Halleluja 258 "Wagt euch zu den Ufern"
Halleluja: GL 530,7
Evangelium: Lk 14,25-33
Credo: gesprochen
Zwischenruf zu den Fürbitten:
GL Muc 931,2 "Herr erbarme dich, erbarm' dich unser, erbarme dich unserer Zeit"
Guter Gott, wer dir nachfolgt, riskiert seine Träume. Wir bitten dich:
1) Stärke uns gegen die Versuchung, alles berechnen und bestimmen zu wollen.
2) Herr und Gott,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
das Wagnis mit der Wahrheit einzugehen
und dadurch zu überzeugen.
3) Lass im Alltag der Gemeinde das Geheimnis deiner Gegenwart lebendig werden.
4) Herr und Gott,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
sich in Liebe zu verschenken,
ohne Gegenliebe zu erwarten;
Risiken auf sich zu nehmen,
um Not zu lindern.
5) Lass unsere Verstorbenen dein Angesicht schauen und in deiner Freude leben.
Barmherziger Gott, dir vertrauen wir, heute und in alle Ewigkeit. Amen.
Zur Gabenbereitung Halleluja 31 "Andere Lieder wollen wir singen"
Heilig: GL Muc 820 "Heilig, heilig, dreimal heilig"
Vater unser: Bist zu uns wie ein Vater (vgl. Liedzettel)
Lamm Gottes: gesprochen
Friedensgruß: Halleluja 210 "Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens"
Nach der Kommunion: Text "Liebes Kind, träume weiter"
Danklied: GL 847 "Dir, Vater, tönt der Lobgesang" , Strophen 1 & 3
Schlussgebet: Herr unser Gott, in deinem Wort und Sakrament gibst du uns Nahrung und Leben. Lass uns durch diese großen Gaben in der Liebe wachsen und zur ewigen Gemeinschaft mit deinem Sohn gelangen, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Schlusssegen: a) Der allmächtige Gott gewähre euch Segen und Heil. Er offenbare euch die Wege seiner Weisheit. Er stärke euren Glauben durch sein Wort und schenke euch die Gnade, nach seinen Geboten zu leben, damit in allem sein Wille geschehe. Er lenke eure Schritte auf den Weg des Friedens. Er mache euch beharrlich im Guten und vollende euch in der Liebe. Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. b) Den Weg des Friedens führe uns der allmächtige und barmherzige Herr. Sein Engel geleite uns auf dem Weg, dass wir wohlbehalten heimkehren in Frieden und Freude.
Schlusslied: GL 595 "Maria breit den Mantel aus"
Kreuzweg
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: Da steht Jesus... nach einer schweren Nacht, in der er Abschied nehmen musste von seinen Freunden... von einem Freund verraten. Keiner seiner wirklichen Freunde, keiner aus seiner Familie, der ihm helfen kann. Und die, die eine Woche zuvor "Hosianna dem Sohne Davids" gerufen haben, fordern seinen Tod. Und wir? Sind wir diejenigen, die Jesus geholfen hätten? Wären wir auch Mitläufer, die sich nach dem richten, was "in" ist? Oder würden wir gegen den Strom schwimmen, um ihn aus der Gefahr zu retten?
2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: Jesus folgt dem Willen seines Vaters und nimmt hier das Kreuz auf seine Schultern. "Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir, aber nicht mein, sondern dein Wille gesche." − so hatte Jesus noch kurz vorher am Ölberg gebetet. Er weiß, wenn er Gottes Willen erfüllen will, dann muss er diesen Weg gehen, bis zum bitteren Ende und mit allen Konsequenzen. Er weiß aber auch, dass sein Vater diesen Weg letztendlich zu einem guten Ende führen wird und er deshalb nichts riskiert, wenn er ganz vertrauensvoll "ja" sagt zu diesem Weg. Welches Kreuz sind wir bereit für Gott zu tragen? Welche Mühen sind wir bereit, auf uns zu nehmen?
3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: Gott: Was machst du? Ich: Ich träume. Gott: Wovon träumst du? Ich: Vom Glücklich sein. Nur glücklich, mehr nicht. Gott: Warum träumst du davon, und bist es nicht einfach? Ich: Ich kann es nicht, ich bin gefallen und habe versagt. Gott: Du lernst dazu, also realisiere deine Träume. Ich: Wer Gott folgt riskiert seine Träume. Gott: Nein, du riskierst sie nicht. Du wirst aufgefordert, sie zu leben, mit mir. Wäre das Gespräch so gelaufen, nachdem Jesus unterm Kreuz gefallen ist? Kennen wir das nicht auch, das Gefühl vom Versagen, vom Fall in die Tiefe? Ist Jesus ein Versager? Konnte er den Ansprüchen nicht gerecht werden? Doch wer stellt die Ansprüche? Die Menschen, die ihn tot sehen möchten? Das sind die, die keine Träume zulassen. A: Guter Gott, bitte rede mit uns und zeige uns, dass dies nicht stimmt: "Wer Gott folgt, riskiert seine Träume".
4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: An dieser Station des Kreuzweges sehen wir vier Personen vor uns, deren emotionale Verfassung klar und deutlich in ihre Gesichter gezeichnet ist. Auf der linken Seite steht ein Soldat mit erhobener Faust und sein Gesicht, den drei weiteren Personen zugewandt, drückt Empörung aus. In der Mitte des Bildnisses trägt Jesus das Kreuz. Er wendet sich auf seinem Weg um und schaut mit erschüttertem Blick zurück − zurück zu zwei Frauen auf der rechten Seite, Maria und einer weiteren Frau, die ihm nachfolgen. Beider Gesichtsausdruck ist von Leid und Schmerz geprägt und Maria streckt ihre Arme aus, jedoch nicht in einer Halt suchenden Geste, sondern vielmehr als wolle sie Jesus in die Arme nehmen und unterstützen. A.: Herr Jesus, dir nachzufolgen fällt uns oft nicht leicht. Du hast alles aufgegeben, um uns den richtigen Weg zu weisen und uns voran zu gehen, als Vorbild und Wegbereiter. Gib uns den Mut, dass wir auch in unserem Alltag christlich handeln und lass uns Menschen begegnen, die uns unterstützen und das Wagnis "Christ sein" gemeinsam immer wieder neu mit uns eingehen.
5. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: Als der Herr Wunder über Wunder wirkte an Kranken und Toten, als Er Brot vermehrte und Kinder segnete, drängte sich das Volk an Ihn heran. Jetzt im Leiden ist es still um Ihn geworden. Er ist verlassen von Seinen Freunden und von Seinem Volke. Er scheint verlassen vom Vater im Himmel. "Nur Schmähung und Leid hat Mein Herz zu erwarten, da schau Ich aus, ob jemand Mitleid habe, niemand ist da; einen Tröster such' Ich, keinen find' Ich." Jesus will auf Simon von Zyrene angewiesen sein. Die Allmacht lässt sich helfen. Es ist die größte Ehre, die Gott uns Menschen erweisen konnte, dass Er uns zur Mitarbeit beruft. In jedem leidenden Menschen schaut uns das Bild des gekreuzigten Herrn an. Wie viel Gelegenheit habe ich, meine Liebe zu Gott im Dienst am Nächsten zu beweisen? A: Herr, öffne mir den Blick für das Leid meiner Mitmenschen. Lasse mich nicht herzlos vorübergehen am Schicksal der Armen.
6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: Jesus ist so furchtbar erschöpft. Die Last des Kreuzes drückt ihn erneut nieder. Er schwitzt und gleichzeitig zittern ihm die Knie vor lauter Anstrengung. Die Leute am Wegesrand sehen zu, manche erschüttert, viele hämisch, missgünstig. Es muss doch etwas dran sein an den ganzen Gerüchten und Erzählungen über diesen Mann! Irgendetwas MUSS er doch getan haben, sonst wäre er nicht hier! Einer Frau ist es in diesem Augenblick jedoch egal, was die anderen reden und denken. Sie sieht in Jesus nur den geschundenen Menschen, den Menschen am Rande seiner Kräfte, dem der Schweiß und das Blut unter der Dornenkrone in den Augen brennen und ihm so das Sehen fast unmöglich machen. Sie nimmt deutlich wahr, dass er kaum noch etwas sehen kann und dass er über Steine und Unebenheiten stolpert, bei jedem Schritt kurz vor dem Fallen ist. Also tritt Veronika hervor und überlässt Jesus ihr Tuch. Er trocknet sein Gesicht und gibt es ihr dankbar und erleichtert zurück. Das Brennen in den Augen ist ein wenig gelindert. Auch wir wollen aufmerksam und mit offenen Augen und Herzen durch unser Leben gehen. Wir wollen bereit sein hinzusehen, wenn Leid geschieht und unsere Hand helfend ausstrecken. Wir wollen uns nicht beeinflussen lassen von der Meinung anderer, sondern uns unser eigenes Bild machen. Wir wollen Hilfe leisten wo immer dies möglich ist. A: Jesus, mit dir zu gehen hilft uns, unseren Blick auf die Dinge zu schärfen. Sei bei uns und lebe mit uns unseren Traum.
7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: Gott: Träumst du immer noch? Ich: Ja. Gott: Warum träumst du und lebst deine Träume nicht? Ich: Ich bin schon wieder gefallen. Gott: Wieder so tief wie letztes Mal? Ich: Nein, nicht ganz. Gott: Du lernst dazu, also realisiere deine Träume. Ich: Wer Gott folgt, riskiert seine Träume. Gott: Nein, du riskierst sie nicht. Du wirst aufgefordert, sie zu leben. Jesus hat es sich so sehr vorgenommen, nicht noch einmal so zu fallen. Was bedeutet es, so zu fallen? So fallen, dass man nicht mehr träumen darf? Weil wir Menschen Fehler machen? Nein, Gott sagt Jesus in seinem Gespräch ganz klar: Träume sind erlaubt. A: Guter Gott, bitte rede mit uns und zeige uns, dass dies nicht stimmt: "Wer Gott folgt, riskiert seine Träume." 8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: An dieser Stelle des Weges angekommen, muss Jesus mit seinen Kräften schon völlig am Ende gewesen sein, und dennoch findet er die Kraft, die Frauen, die am Weg stehen, zu trösten. Gerade erst war er zum zweiten Mal unter der Last des Kreuzes zu Boden gefallen und hatte sich unter größten Schmerzen wieder aufgerichtet. Nun spricht er zu den Frauen: "Weint nicht über mich, weint über euch und eure Kinder." Jesus sagt dies mit der völligen Gewissheit auf Gottes Liebe. Er weiß, dass Gott, als sein Vater, ihn auf diesem Weg nicht alleine lässt und er deshalb "in guten Händen" ist. Diese Gewissheit will er auch den Frauen vermitteln. Gleichzeitig weist Jesus sie jedoch darauf hin, dass auch sie Verantwortung für ihr Handeln übernehmen müssen. Sind auch wir in der heutigen Zeit bereit, auf die Liebe Gottes zu vertrauen? Und sind wir uns dennoch unserer Verantwortung bewusst?
9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: Ich: Gott, hörst du mich? Ich kann nicht mehr träumen. Gott: Ich weiß, du bist schon wieder gefallen. Ich: Wie soll ich denn dabei träumen? Gott: Schau dich an: drei Mal kurz hinter- einander gefallen. Doch dieses Mal hast du keine offenen Knie, zerkratzte Hände und deine Lippe blutet nicht. Ich: Ja, und was hat das mit meinen Träumen zu tun? Gott: Du fällst nicht mehr so tief, stehst selbst auf. Du hast mich selber gerufen, gerufen, um mit mir zu träumen, Träume zu leben. Ich: Ja, ich fange an, Träume zu erlauben. Merkt es Jesus, dass der letzte Fall nicht so tief war, nicht so schmerzhaft? Er kommt seinem Traum immer näher. Er kommt seinem Vater immer näher. Sein Traum wird Realität. A: Guter Gott, bitte rede mit uns und zeige uns, dass es nicht stimmt: "Wer Gott folgt, riskiert seine Träume".
10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: Die zehnte Station des Kreuzweges zeigt uns drei Männer. Auf der linken und auf der rechten Seite steht je ein Soldat, der zielstrebig mit ein oder zwei Händen das Gewand des Gefangenen in der Mitte ergriffen hat. Ihr Gesichtsausdruck scheint völlig konzentriert auf ihre Hände und das Gewand darunter. Jesus in ihrer Mitte hingegen hat den Blick nach oben gerichtet. Er wirkt, als sei er beinahe schon nicht mehr richtig anwesend. Leicht gebeugt steht er da, mit vor sich ausgestreckten Armen. A.: Herr Jesus, du hast dich für unsere Sünden bloß stellen und mit Verachtung behandeln lassen. Mit dem Finger auf andere zu zeigen oder die Bedürfnisse und Sorgen unserer Mitmenschen zu missachten fällt uns leicht. Gib uns die notwendige Aufmerksamkeit, um rücksichtsvoll miteinander umzugehen. Auch mit dem Risiko, selbst in Verachtung zu geraten, wollen wir uns mit deiner Hilfe besonders dann um unsere Mitmenschen kümmern, wenn sie erniedrigt und verletzt sind. Schenke uns die Kraft, deinem Beispiel zu folgen.
11. Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: Als der Herr Mensch wurde, hatte Jerusalem keinen Platz und keine Zeit und keine Liebe für Ihn. Zum Sterben hängt man Ihn an ein Kreuz zwischen Himmel und Erde. Er hat nichts, worauf Er Sein Haupt legen könnte. Seine segnenden Hände ruhen nun an den Nägeln, Seine Liebe aber kann nicht ausgelöscht und unmöglich gemacht werden. Er wird mit den Lippen bald nichts mehr sagen können, dafür sprechen Seine Wunden und Sein Blut! "Wenn ich am Kreuz erhöht bin, werde ich alles an mich ziehen" (Joh 12,32) Nägel und Wunden sind Werk meiner Sünden. − Herr, ich verberge mein Angesicht in die Hände und bereue tief meine Schuld! Mir kommt nun das Wort des Apostels Paulus in den Sinn: "Alle jene, die schwer sündigen, kreuzigen für sich aufs Neue den Sohn Gottes!" A: Herr Jesus Christus, steh uns in der Stunde deines Todes bei, dass wir nicht selbst die Nägel werden, die dich ans Kreuz nageln.
12. Station: Jesus stirbt am Kreuz - Predigt (Pater Thomas) -
13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V:Endlich wird Jesus vom Kreuz befreit. Er wird gelöst und in den Schoß seiner Mutter Maria gelegt, die ihr Kind in die Arme nimmt und seinen Tod weinend betrauert. Sie ist tieftraurig und verzweifelt. Sie denkt an all die Dinge, die sie ihm noch hatte mitgeben wollen, all die gemeinsamen Erlebnisse, all das Ungesagte, was zwischen ihnen geblieben ist. An Trost ist für Maria in diesem Augenblick nicht zu denken. Wie furchtbar ist es, sein Kind zu verlieren und mitansehen zu müssen, wie es leidet. Wieso er und nicht ich? Im Schoß seiner Mutter, dort, wo alles begann, endet es. Er ist zurückgekehrt. Er ist zu Hause. A: Wir wollen offen sein für Mitmenschen, die am Ende ihres Lebens eine Heimat bei uns suchen. Wir wollen ihnen ein Heim geben und Geborgenheit in ihren letzten Stunden. Wenn unser eigener Lebensweg zu Ende geht, brauchen auch wir Unterstützung und Zuwendung, bis wir zu dir in Ruhe nach Hause gehen können. 14. Station: Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt V.: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich A.: Denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst V: Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt. Familie und Freunde Jesu sind traurig und resigniert. Alles scheint umsonst. Der hoffnungsvolle Anfang mit Jesus endete in einer Katastrophe! Doch wir wissen, dass das nicht das Ende war: Nach drei Tagen wird Jesus auferstehen. Das ist das Ziel des Weges... ein Leben bei dir, Vater, in deinem Reich, weil Jesus uns durch sein Leiden und Sterben erlöst hat.